Sonntag, 18. Oktober 2020

Von Eseln, Rotwild und Stürmen, Taschen und Hoffnung


Letzten Samstag reiste ich mit ein paar MalfreundInnen nach Trun ins Museum Sursilvan. Das Museum ist noch bis Ende Oktober mit Bilder von Alois Carigiet geöffnet. Schon allein die Fahrt mit der Rhätischen Bahn durch den "Grand Canyon der Schweiz" war ein Höhepunkt. Erstmals hatte ich mein Malbuch dabei und bekam dann vom Museum einen Stempel auf eine Seite. Da wir einander so viel zu erzählen hatten, war ein Zeichnen vor Ort unmöglich. Zu Hause habe ich dann anhand von Fotos gleich eine Doppelseite gestaltet.

Bei Inktober war einmal das Thema Rüstung. Menno. So schwierig. Einen Ritter mit Ritterrüstung wollte ich nicht zeichnen. Ich habe dann etwas gesucht, dass auch durch eine Art Rüstung geschützt ist. Gefunden habe ich die Hülle vom Weidenkätzchen. Meistens fällt diese ab, sobald sich das Kätzchen fertig entwickelt hat. 





Outpost oder die südlichste Poststelle "Port Lockroy" in der Antarktis. Die gibts tatsächlich und bekommt durch Kreuzfahrtschiffe immer wieder Besuch. Man kann dort also Briefe aufgeben. Jedoch nimmt das Kreuzfahrtschiff den Postsack gleich selber mit aufs Festland.

Dünen oder die Sehnsucht nach Meer. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Meer und Sand ab Fotos einfacher zeichnen kann, als Berge, die ich vor meiner Haustüre habe. 



Am Mittwoch haben der Kleinste und ich einen Taschenmesser-Workshop bei Felix Immler besucht. Wir haben dort den richtigen Umgang mit dem Sackmesser gelernt (Wichtig: Wer schnitzt, der sitzt!) und eine einfache Gabel zum späteren Spaghetti-Essen geschnitzt. So cool!


Wenn mir das Stricken zu langsam vorwärts geht, nähe ich gerne Taschen. Diese hier sind ideal als Projekttaschen zum die Strickarbeit zu versorgen oder auch so für einen schnellen Einkauf oder für unterwegs. Sie ist sehr einfach gehalten und hat keine Innentasche und keinen Reissverschluss. 

Als schönes Extra habe ich Lederriemen genommen. Ich habe mal ganz viel Leder bekommen. Das finde ich edel, ist jedoch etwas schwierig zum Nähen. 

Schon seit längerem läuft ja die Debatte fürs Tierwohl, Veganismus, etc. 
Für den Verkauf der Taschen werde ich entweder auf Alternativen (z.B. Snappap) oder auf Stoff ausweichen, so dass alle ohne schlechtes Gewissen diese Taschen ausführen können. Die Stoffe sind aus meinem Vorrat und auch hier werde ich in Zukunft auf Biolabel oder gebrauchte Stoffe (z.B. altes Leinen oder ausgetragene Jeans) ausweichen. Nachhaltigkeit.

Habe ich früher aus den Resten ein kleines Täschchen genäht, nähe ich nun Gesichtsmasken. So ist das halt im Moment. Der Innenstoff ist ein jerseyähnlicher Stoff, der speziell behandelt wurde und Viren abhalten soll. Ich glaube das jetzt einfach und trage Masken mit Stil, passend zu meiner Tasche. 



Zentangle, immer das gleiche Muster, bis einem fast schwindelig ist. Das kann sehr beruhigend sein. Nicht das "schwindelig sein", sondern das immer gleiche Muster zeichnen.

Ein Leuchtturm als Zeichen der Hoffnung. Und schon wieder Meer.



Rakete. Hach. Muss das sein? Aber ich habe die Raketenblume im Internet gefunden. Auch Fackellilie (lat. Kniphofia) genannt. Yess! Rakete auf meine Art gezeichnet!

Stürmisch ist es gerade bei uns. Blätter werden aufgewirbelt, der Föhn bläst, was das Zeug hält. Die Wäsche trocknet im Schnellzugstempo. Herrlich!



Rotwild in verschiedenen Ansichten. Einmal als stolzer Hirsch, beim Fressen, Tierspuren und Bambi mit seiner Mama. Fast alles habe ich mit Fineliner gezeichnet und nur das Drumherum mit Farbe. Ausser  beim Bambi. Da konnte ich den Punkten und seiner schönen braunen Farbe nicht widerstehen.

Hier tat ich so, als müsste ich einen Buchtitel illustrieren. Den Titel ist aus der Zeitung, die Zeichnung ist von mir. Jemand meinte, der Esel schiele etwas stark. Egal. Mir gefällt mein Esel!





 

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Von Rosen, Blumen und Eicheln


Am 10. Oktober war das Geburtsdatum von Alberto Giacometti. Er war ein besonderer Künstler, im Bergell aufgewachsen, später wirkte und wohnte er u.a. in Paris. Bekannt wurde er durch seine schlanken Bronzefiguren und seinen Selbstportraits, die immer mit vielen Strichen und sehr wild und zerzaust daher kamen. Ich habe das alles ein bisschen in meinem Skizzenbuch festgehalten.

Ein Cowboy beim Lasso werfen (Schlinge) beim Inktober.



Und eine chice Dame, ursprünglich aus der Feder von Beatrix Potter und eine Freundin von Peter Hase.

Gestrickt habe ich diesmal Socken in "Lavendel und Rosen"-Farben. Eine schöne Kombination. Nicht nur im Garten, sondern nun auch an den Füssen.


Auf Facebook war ein Workshop "Falten und Stanzen" im do-it-Baumarkt in Chur ausgeschrieben war. Zusammen mit meiner Zaubermaus haben wir ein kleines Album gebastelt und dabei viel geschnitten, geklebt und verziert. Mit allerschönstem romantischem Papier. Nun muss ich nur noch studieren, wozu ich das gebrauchen kann. Im Moment schaue ich es mir gerne "leer" an.

Bei Scrapbooking verwendet man auch "Abfall" und so habe ich hier einfach ein paar Resten übereinanderklebt, als müsse das so sein...




Iiiih... diese Zähne! Früher gab es doch immer vor einem Film der brüllende Löwe von einem Filmstudio. Kennt das noch jemand? Ich habe die ersten Male immer geglaubt, der Löwe käme so im Film vor. Kam er aber nie. Gottseidank.

Poesie aus der Zeitung. Einfach aus Wörter, die man schön findet. Ein bisschen hin- und herschieben und dann aufkleben. Fertig ist die eigene, persönliche Poesie.



Mit schnellen Strichen habe ich den Kleinsten beim Lesen gezeichnet. Ihm tat aber dann schon ziemlich schnell die Hand weh. Dabei hat es nur einen kurzen Moment gedauert. Kein geduldiges Modell das...

Da war es bei diesen Eichennüssli schon etwas einfacher. Vor den Herbstferien sammelten die Kinder anlässlich eines Projektes mit dem Förster Eichennüssli auf. Die Eicheln wurden in einer Kiste hoch oben auf dem Alvier platziert. Der Eichelhäher und andere Vögel bedienen sich davon und tragen hoffentlich die Früchtchen weiter, dass dann irgendwo eine Eiche wächst. Diese winzigen Eicheln mit dem Hütchen hat mir mein Mädchen als Geschenk mitgebracht. So herzig.


 

Sonntag, 11. Oktober 2020

Socken, Sylt und Senf


Jetzt kommt wieder die Sockenzeit. Hier habe ich die Flower Power Mai Socken von Ducathi mit drei Farben dunkelblau, weiss und pink gestrickt. Es ist so kurzweilig, diese Norweger-Socken zu stricken, obwohl sie natürlich um einiges länger dauern, als normale Socken mit einem einfachen Muster.

Ein Elefant im Inktober-Büchlein zum Thema sperrig, gross, massig. 



In der Whatsapp-Gruppe war die Aufgabe, etwas Alltägliches zu zeichnen, das man normalerweise nicht zeichnet. Ich habe hier mal unsere Senftube gezeichnet. Mir bleibt es wohl ein Rätsel, wie man das so schafft und wieso man nicht hinten drücken kann. Ganz zerdrückt und verbeult. Kommt da noch was raus? Furchtbar. 

Zum Tag der Architektur habe ich die Kirche "Notre Dame du Haut" de Ronchamp von Le Corbusier gemalt. Mit ca. 14 Jahren waren wir im Neuenburgischen im Schullager. Der Franz-Lehrer war "Fan" von Le Corbusier und so haben wir einmal einen Ausflug zu dieser Kirche in der Nähe von Belfort FR gemacht. Das war das erste Mal, dass ich so etwas gesehen habe. Spannend, faszinierend aber auch fremd. Bei uns im Dorf oder auf den Alpen hat ein Architekt ein Wohnhaus entworfen oder einen Stall oder eine Alphütte. Die Kirchen waren alle schon ewig da und so war diese Kirche von Le Corbusier schon etwas besonderes.



Die Inselprinzessin zeigt auf Instagram immer wieder so wunderschöne Fotos. Hier eines von Sylt. Mein Traum wäre ja mal nach Sylt in die Ferien zu fahren. Bis nach Wilhelmshaven an die Nordsee habe ich es ja dieses Jahr im Februar schon mal geschafft. Mal sehen, ob da irgendwann noch mee(h)r geht. 

Bis dann  zeichne ich halt immer wieder ein bisschen Meer.

Oder einen Apfel mit Sackmesser zum Thema Klinge bei Inktober.



Der Radio läuft bei mir fast den ganzen Tag. Dabei höre ich fast ausschliesslich SRF1, die Musik, die Themen... interessant und meistens hörenswert.

Sonntag, 4. Oktober 2020

Von Fisch, Vollmond und Briefmarken


Um den Monatswechsel rum war so ein schöner Vollmond. Wenn ich spät abends noch eine Hunderunde mache, fällt es mir besonders auf. Manchmal ist wohl Vollmond, der Mond allerdings noch nicht zu sehen. Ende September / Anfang Oktober jedoch war er sehr tief und leuchtete mir den Weg. Das habe ich natürlich in mein Skizzenbuch gleich mit dem Monatsblatt verewigt.

Im Oktober findet auf Instagram wieder die Aktion "Inktober" statt. Ich habe letztes Jahr schon mitgemacht: Jeden Tag im Oktober etwas zu einem vorgegebenen Stichwort mit Tinte zeichnen. Zugegeben: Manchmal sind die Themen - sagen wir - eher männerlastig. Rüstung, Aussenposten, Rakete, usw. sind jetzt nicht grad meine Lieblingsthemen. Aber mal schauen, ob mir auch dazu was einfällt.


Fische sind nun ja nicht gerade meine Lieblingstiere. Ich esse sie nicht besonders gern, kochen kann ich sie auch nicht. Fangen und ausnehmen erst recht nicht. Und so hatte jemand hier die Idee, dass Seepferdchen auch Fische sind. Kurz gegoogelt: stimmt! und ich hatte mein Sujet.




Leider gibt es die Carigiert-Briefmarke nicht mehr. Und so habe ich sie aus dem Internet abgezeichnet und wenigstens so in meinem Skizzenbuch verewigt. Es zeigt den Schellenursli, der über kaputte Brücken und im Schnee zur Alphütte läuft um die grosse Schelle zu holen.

Die Zentangle-Aufgabe war, Muster im Haus zu suchen, die sich mit Wiederholungen zu einem Zentangle-Muster vereinigen. Hier habe ich eine Scherenlampe, ein Kuchengitter, Zeiger einer Waage, ein Wasserglas, Kerzenhalter und das Muster vom Besteck gezeichnet.



 

Mittwoch, 30. September 2020

Vom Schellenursli und blauen Socken

 


Am Montag habe ich einen Ausflug nach Samedan gemacht. Dort ist noch einige Tage eine Ausstellung zum Thema "Alois e Selina - 75 Jahre Schellenursli". 

Schellenursli ist der Bub, der am Chalanda Marz nur die letzte, kleinste Glocke bekommt. Er möchte aber gerne die grosse Plümpe und gibt nicht auf. Er geht alleine hoch ins Maiensäss und holt - durch Bäche und viel Schnee - die grosse Glocke. Das Buch hat Selina Chönz geschrieben, die Bilder dazu hat Alois Carigiet illustriert.

Ich habe - glaube ich - noch nie so eine interessante und informative Ausstellung gesehen. Wir hatten eine Führung durch den Kurator Chasper Pult im Chesa Planta.


Gereist bin ich mit der Rhätischen Bahn. Zwar nicht mit dem Krokodil und den nostalgischen - und Aussichtswagen, sondern schön gemütlich im Bernina Express. Aber die Zugskomposition habe ich auf einem Bahnhof - wahrscheinlich eine Extrafahrt - gesehen. 

In Samedan habe ich die Kirche von unten nach oben fotografiert und versucht, das zu Hause zu zeichnen. Gar nicht so einfach mit den Perspektiven und den Details. Leider habe ich die Details nicht mehr alle auf dem Foto gesehen.




Am Nachmittag bin ich dann nach Guarda, ins Schellenursli-Dorf gefahren. Allein schon die schönen Häuser und Farben sind ein Besuch wert. Ich habe gefühlt Hundert Häuser und Türen fotografiert. Beim Warten auf den Bus habe ich mich dann auf eine Bank gesetzt und das obere Bild gezeichnet. Das Skizzenbüchlein ist nur A6-hoch-gross. 




Als dann um halb sieben mein Bus nach Guarda Station fuhr, wurde es schon langsam dunkel. Wieder im Zug - durch den Vereina-Tunnel - habe ich an meinen Socken gestrickt. Stricken und Malsachen - das ist immer öfter zusammen dabei. 

Das Muster heisst nachteulenspielerei . Man kann es auf ravelry gratis herunterladen. Herzlichen Dank an Dagmar, für das schöne Muster. 

Leider sieht man das Dunkelblau nicht so gut. Ich kann aber versichern, dass das Stricken des Musters recht kurzweilig ist und sich die Socken schön an den Fuss anschmiegen.

An der Ausstellung habe ich gesehen, dass auf den Bildern der Schellenursli auch blaue Socken trägt und somit schliesst sich der Kreis um Schellenursli wieder. Schön, nicht?








Sonntag, 27. September 2020

Vom Voralpsee, Jim Knopf und Lavendel-Rosen-Socken


Am Tag des Teddybären habe ich meinen Hasen aus der Kindheit gezeichnet. Er hat leider nur noch ein Auge. Aber das ist ja das Schöne am Zeichnen und fotografieren. Man kann einfach so machen, wie es gefällt. Gezeichnet habe ich ähnlich, wie "happy painting". Die Umrisse ein bisschen zittrig. Das passt gut zu meinem alten Freund.

Zentangle mache ich ganz gern. Da kann man sich so wunderbar verweilen und fast meditativ Blümchen und Blätter und Linien zeichnen und ausmalen. Hier habe ich ein "m" eingerahmt.




Im Malkurs waren wir in der Cholau, Weite und haben mit Ölkreide gemalt. Leider gibt das an den Fingern immer eine Riesensauerei, alles klebt. Ich habe aber herausgefunden, dass man durch Reiben die Farben schön ineinander laufen kann. Okay... man hat danach nur noch schmutzigere Finger. Aber auf das kommt es dann auch nicht mehr drauf an.

Einmal habe ich den farbigen Herbst gemalt. Wobei... so farbig ist es bei uns noch gar nicht. Das ist mit Aquarellfarben in mein Skizzenbuch gemalt.



Die Kühe sind nun wohl alle im Tal. Auch wieder mit Aquarellfarben in mein Buch gezeichnet. Und auch die Pferde unten. Da habe ich Fotos auf dem Nachhauseweg gemacht und zu Hause dann gezeichnet. 




Von einer Malfreundin habe ich ein paar vertrocknete Physalis bekommen. Die sind so wunderschön filigran. Das nächste Mal muss ich sie unbedingt mit einer feinen Feder und Tinte malen und dabei auch noch eine Lupe zur Hand nehmen. Das ist so zart und zerbrechlich.

Auf den Herbst habe ich mir eine Bucket-List zusammen gestellt, was ich gerne im Herbst machen möchte. Ich liebe solche Listen. Es gibt mir das Gefühl, dass die Zeit ewig dauert und ich sie so richtig gut genutzt und ausgekostet habe. Einiges habe ich bereits gemacht (Museum-Besuch und Kürbissuppe), einiges ist aber dringend (Schuhe kaufen) und müsste ich unbedingt in Angriff nehmen.



Zentangle mal auf anderem "Papier". Ich habe die Blätter ein paar Tage getrocknet. Aber es ging nicht besonders gut mit zeichnen. Vielleicht wäre frisch besser gewesen und danach trocknen? Das probiere ich nochmals aus. 

Manchmal male ich einfach gerne mit meinen Farben. Hier in braun, Indigo, anthrazit,... Als Blume habe ich eine verwelkte/vertrocknete Wildblume genommen. Leider habe ich keine Ahnung, was das ist. Vielleicht ein Kerbel?




An einem Sonntag sind wir rund um den Voralpsee gewandert. Ein schöner Spaziergang, nicht zu lange, mit Würste bräteln und einem See - ideal für unsere Jungs. Das Wetter war zauberhaft und im Nachhinein wohl einer der letzten schönen warmen Tage. Ich habe den Tag als Daily Journaling festgehalten. Mit dem Layout muss ich noch etwas üben. Aber mir gefällt diese Art von Tagebuch sehr.

Genau so sehr, wie solche Socken stricken. Vor einem Jahr war das noch ein Chnorz und ein Wunschtraum, solche Socken zu stricken. Nun habe ich aber immer wieder geübt und verschiedene Muster gestrickt. Es ist eine wahre Freude. Auch, was für tolle Sockenwolle es gibt. Zum Teil gibt es riesige Farbpaletten. Das Gute an diesen Socken ist, dass man für ein Paar drei 50-Gramm-Knäuel benötigt. Da kann man sich so richtig austoben. Hier stricke ich grad Lavendel mit Rosen. Hach... ich liebe es...




Als Auftakt in die Herbstferien haben wir im Kino den Film "Jim Knopf und die Wilde 13" besucht. Wie auch der erste Teil: sehr schön gemacht, ein bisschen wild zwar. Aber schön!